Sowohl in unseren Unternehmen (beim Marketing) als auch in unserem Privatleben, unserer Beziehung haben viele von uns immer mal damit zu tun, dass sie glauben, nicht gehört, nicht wahrgenommen zu werden.

Auf Instagram, youtube & Co. gibt es, so mein Eindruck, nur noch Werbegebrüll.

Und der Partner hört uns auch nicht immer zu (meinen wir zumindest) oder versteht uns nicht immer so, wie wir uns das wünschen.

Glücklicherweise können wir die Gründe heute durchschauen und den meisten von ihnen bewusst entgegensteuern.

Denn du wirst gehört.

Woher das Gefühl kommt, dass du dich nicht wahrgenommen fühlst

Natürlich ist unsere Aufmerksamkeitsspanne durch das Internet und die einfach schnelllebigere Zeit (schnellere Filmschnitte, viel mehr Input in Form von Werbung und Möglichkeiten) wirklich kürzer geworden. Das merke ich auch an mir.

Aber ein größeres, ernsteres Problem ist unser eigenes Minderwertigkeitsgefühl.

Wir fragen uns, ob wir es überhaupt wert sind, dass man uns zuhört. Haben die Leute nichts besseres zu tun? Haben wir überhaupt etwas wichtiges zu sagen?

Häufig hören wir ja nicht mal auf uns selbst, wie und warum sollten es da die anderen tun?

Kommt das schon aus unserer Kindheit? Mich nannten meine Eltern „Schnatterguste“. Mir wurde gesagt, ich sollte mich eher zurück halten, andere nicht „rumkommandieren“.

Und ehrlich, wer nimmt schon kleine Kinder ernst? (Ich weiß, da ändert sich gerade was. Meine Schwester tut es, und dafür bewundere ich sie.)

Na und dann noch die Unterschiede in der Kommunikation zwischen Mann und Frau.

Wir denken und reden tatsächlich unterschiedlich. Und natürlich kann mich mein Partner, der mich erst seit einigen Jahren kennt, nicht so verstehen wie meine Schwester, die erstens eine Frau ist wie ich, zweitens schon seit 40 Jahren mit mir lebt und drittens auch noch überwiegend die selben Erfahrungen – die selbe Erziehung, die selben Verwandten und oft auch die selben Freunde – gemacht hat wie ich.

Aber mit all dem können wir umzugehen lernen und das Beste draus machen. Und das Beste ist: Wir können bei uns selbst anfangen!

Wie du dich wieder selbst wahrnehmen kannst

Wir können zu unserem Bauchgefühl zurückkehren und dem wieder mehr Beachtung schenken.

Unser Körper signalisiert uns ziemlich nachdrücklich, was er für gut hält und was nicht. Engegefühl im Hals, Herzklopfen, schweißnasse Hände, mulmiges Gefühl im Magen – wenn wir das spüren, sollten wir eine Entscheidung entsprechend treffen.

Und wenn wir anfangen, uns selbst ernst zu nehmen, dann brauchen wir auch weniger die Bestätigung von außen.

Wir bekommen buchstäblich ein neues Selbst-Wert-Gefühl.

  • Lerne wieder zu vertrauen.
  • Lerne dich selbst kennen.
  • Gib dein Bestes. Und dann übe das Loslassen.
  • Übe das Vertrauen, dass sich alles schon fügen wird.
  • Du musst nicht rumschreien, um auf dich aufmerksam zu machen. Das wird die Leute eher abschrecken. Lass dein Angebot für sich selbst sprechen.
  • Gib dein Bestes, platziere dein Angebot, weise gelegentlich drauf hin, aber überfahre die Leute nicht. Sei ein wohltuender Ausgleich zu all dem Marktgeschrei.

Und auch für deine Liebesbeziehung habe ich einen erprobten Rat.

Wie du trotz Partnerschaft ernst genommen wirst

Das ist eine ketzerische Überschrift, ich weiß. Aber wenn du dich bei deinem Partner nicht immer verstanden fühlst, dann ist das nur natürlich. Höre auf, ihm Vorwürfe zu machen und ihn umkrempeln zu wollen und hilf dir selbst:

  • Höre auf dich selbst.
  • Nimm dich wahr.
  • Suche dir für gewisse Gespräche und Sorgen einen passenderen Gesprächspartner.

Nein, du sollst nicht deinen Mann/deine Frau verlassen. Aber gewisse Gesprächsthemen kannst du outsourcen, und damit wird es euch beiden besser gehen.

Dein Partner ist nicht dein Kummerkasten. Lass ihn auch mal wieder eine fröhliche Partnerin erleben, lade nicht nur deine Sorgen und Probleme bei ihm ab.

Dein Seelenverwandter wird dein Partner häufig einfach nicht sein können, denn ihr seid nun mal unterschiedlichen Geschlechts.

Und das muss er auch nicht. Die romantische Liebe aus den Minnegesängen – die ist ein Mythos.

Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht, dass Männer nicht so gut wären wie Frauen. Männer haben viele Qualitäten. Sie sind zielstrebig, erschaffen gerne, sind direkt. Ich liebe meinen Schatz und bin sehr gern mit ihm zusammen.

Aber manchmal ist er mir zu direkt, dann finde ich meine Gefühle verletzt, ohne dass er das wollte.

Manchmal will eine Frau sich nur ausheulen. Frauen lösen Probleme, während sie ausführlich drüber reden. Frauen denken häufig komplizierter oder sind sich selbst noch nicht klar, während sie schon reden. Männer funktionieren da einfach anders.

Statt aus ihm meine beste Freundin zu machen, versuche ich lieber, ihn Mann sein zu lassen und mir meine beste Freundin unter Frauen zu suchen.

Denn neben einer Paarbeziehung gibt es auch noch andere Menschen. In unserem ersten Jahr habe ich diese leider vernachlässigt, und das tut mir heute auch leid, aber ich denke, das ist einfach normal. So nach gut einem Jahr merkte ich, dass mir Frauengespräche wirklich fehlten.

Schatz hat z. B. eine komplett andere Meinung zu spirituellen und esoterischen Themen. Mit meiner Schwester und einer Freundin dagegen kann ich darüber offen reden, ohne gleich in eine Diskussion zu geraten.

Das nimmt Druck aus unserer Beziehung.

Und auch dein Mann sollte sich mit Männern treffen, mit Männern, die seine Interessen teilen. Um mal von Mann zu Mann zu reden, ohne auf unsere komplizierten Gefühle achten zu müssen oder ohne umständlich erklären zu müssen, wovon er gerade spricht (betrifft in unserer Beziehung so Themen wie Fotografie oder auch wissenschaftliches).

Und auch wir können viel dafür tun, dass andere sich wieder gehört fühlen.

Was können wir tun, um anderen wieder das Gefühl zu geben, wahrgenommen zu werden?

Wir können zuhören. Veit Lindau nennt das in seinem Buch „Liebe radikal“ passenderweise nicht nur zuhören, sondern lauschen.

Wirklich beim anderen sein, während der redet, statt sich schon zu überlegen, was man selbst antworten könnte. Wenn dir jemand wichtig ist, dann gib ihm also Gelegenheit, zu sprechen, während du nur lauschst.

Und dieser wichtige Jemand – das kannst auch du selbst sein.

Nimmst du dich ernst?

Wenn jemand was von dir will, du aber eigentlich nicht darauf eingehen willst: Sagst du nein?

Nimmst du Rücksicht auf deine Kräfte und Wünsche? Oder gehst du immer wieder darüber hinweg, für andere? Dafür, Anerkennung für deine Leistungen von anderen zu bekommen?

Ignorierst du dein Hungergefühl, um erstmal „die wirklich wichtigen Dinge“ fertig zu machen oder für andere zu sorgen?

Machst du Überstunden? Weil du Angst hast, deine Stelle zu verlieren? Willst du die Überstunden machen?

Bist du am Feierabend oder Wochenende für eine Freundin da, obwohl du selbst völlig fertig bist?

Was machst du am 1. Tag deiner Regel? Funktionieren, Schmerzmittel einschmeißen und weitermachen?

Geht es deinem Körper gut? Hast du Migräne? Magenschmerzen? Herzstiche? Was tust du dagegen? Gehst du den Symptomen auf den Grund und trittst mal kürzer? Lässt du das untersuchen?

Wie soll jemand anders – dein Partner – dich ernst nehmen, wenn du es selbst nicht tust?

Wenn du dich selbst nicht für wert hältst, dass man auf dich Rücksicht nimmt? Was brauchst du gerade? Und wie kannst du es dir geben?

Lass es dir gut geh’n.

So, das war jetzt ein sehr langer Text, und was hat der nun mit unserem Thema „Uns unsere Wünsche erfüllen“ zu tun?

Na alles! Du darfst deine Wünsche natürlich erstmal wahrnehmen und ernst nehmen, damit du anfängst, sie in die Tat umzusetzen.

Also verabschiede ich mich für heute von dir und lass dich mal deine Wünsche weiter erkunden. Viel Vergnügen damit.


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